Einen spannenden Vortrag zum Thema Focus Stacking hat unser Mitglied Stefan Bark am zurückliegenden Vereinsabend gehalten. Focus Stacking beschreibt die Überlagerung verschiedener Bilder, bei denen von einem Nahpunkt eines Objektes zum gewünschten entfernten Fokuspunkt schrittweise scharf gestellt und fotografiert wird.
Die entstandenen Bilder mit leicht veränderter Schärfe werden in einem Bildbearbeitungsprogramm miteinander so verrechnet, dass nur die scharfen Bildteile der jeweiligen Aufnahme berücksichtigt werden. Am Ende des Überblendungsprozesses steht ein scharfes Bild, dass durch einfaches Abblenden nicht so brillant hätte entstehen können. Die Bilder werden sozusagen in der Schärfe gestapelt.
Wo lohnt sich der Einsatz des Fokus Stackings?
Überall dort, wo die Schärfe knapp ist. Also gerade in der Makrofotografie, in der die Schärfeebene aufgrund des Abbildungsmaßstabs oft nur wenige Millimeter beträgt. Hier lohnt es sich mit einer geringen Abblendung (Offenblende) und maximaler Brillanz die Schärfe Stück für Stück über das gewünschte Objekt zu legen.
Stefan demonstrierte uns an einem tollen Beispiel wie einfach und eindrucksvoll dies funktionieren kann. Richtig gelesen: Kann!
Denn dies ist, wie wir erfuhren, abhängig vom Kamerahersteller. Stefan nutzte zur Demonstration eine Panasonic Lumix G9, dem Hersteller, der das Focus Stacking seinen Kameras mit in die Wiege legt. Nutzer einiger anderer namhafter Kamerahersteller, bleibt nur die Entscheidung für einen Makroschlitten, mit dem die Schärfe händisch verstellt wird oder Soft- / Hardware von Fremdherstellern.
Das Focus Stacking von Panasonic funktioniert sogar kabellos mit der herstellereigenen App auf einem Tablett. So kann man auch in freier Natur in aller Ruhe komfortabel seine Kamera einrichten und wunderbare Aufnahmen fotografieren. Dabei spielt allerdings der Wind eine wichtige Rolle. Das Objekt sollte sich nicht zu stark bewegen. An einem windigen Tag ist es also sinnvoll seine Motive nicht auf einem schwankenden Grashalm zu suchen.
Aber wer weiß – vielleicht klappt es ja doch! Wie immer lautet auch hier die Empfehlung: Versuch macht kluch.
Vielen Dank, Stefan, für deinen informativen und kurzweiligen Vortrag.