Oder: wie wir nach einer Verkettung ungünstiger Umstände noch einen amüsanten Abend und Photowalk hatten.

Aus Gründen war unser Beamer seit dem Sommer nicht mehr vorhanden. Das war ein älteres Schätzchen. Entsprechend froh waren wir, als die Nachricht von Inés kam, dass sie einen zur Verfügung stellen kann: ein bereits im Keller eingelagertes Modell mit VGA-Anschluss. Dieses Detail ging leider etwas unter und das Drama nahm seinen Lauf…

Erster Vereinsabend nach der Oberrheinmesse. Angetreten waren nur verhältnismäßig wenige Mitglieder, dafür aber 4 Gäste, die uns auf der Messe oder den OAO kennengelernt hatten. Wilfried hatte einen Vortrag zum Thema ICM vorbereitet und wollte gerne auch einige seiner Werke zeigen. Am Nachmittag wurde in die Gruppe gefragt, ob jemand ein HDMI-Kabel mitbringen könnte. Das wurde auch geliefert wie bestellt, um dann leider festzustellen, dass der Beamer nur VGA hatte und der Laptop nur HDMI. Zunächst beruhigt, da noch einer von uns auf dem Weg war, mit dem vermeintlich passenden Adapter im Gepäck, warteten wir geduldig, nachdem schon die Idee aufgekommen war, noch schnell einen Adapter zu kaufen. Oh nein, das „Male vs. Female“-Problem! Doch noch schnell jemand zum Mediamarkt – allerdings ohne daran zu denken, dass der um 19 Uhr schließt. Um 18:59 ließ sich der Security-Mann am Eingang auch nicht mehr davon überzeugen, dass wir dringend diesen Adapter brauchten – auch nicht durch Drohen mit großen Zahlen („es warten 20 Leute auf einen Vortrag…“).

Zur allgemeinen Erheiterung und Rettung des Abends übernahm unser erster Vorsitzender Jörg kurzerhand eine tragende Rolle und präsentierte auf wunderbar beschwingte Art und Weise jedem Zuschauer jede Folie und jedes Bild einzeln auf seinem Laptop – Gelegenheit zum live Ausprobieren der Wackeltechnik inklusive.

Wir waren begeistert von Wilfrieds Werken und haben gelernt, dass professionelle Wackler einen Fluid-Kopf benutzen und dass man auch mal was mit Photoshop machen darf.

Am folgenden Samstag ging es dann zum gemeinsamen Photowalk in die Offenburger City. Als würden 6 Fotografen nicht schon genug Aufmerksamkeit erzeugen, war auch noch ein Halfbike mit am Start. Sorry an dieser Stelle fürs Highjacken des Themas, aber ich wollte halt unbedingt mal ein paar schöne Mitzieher haben. Das lässt sich ja auch als eine Art Intentional Camera Movement interpretieren.

In den Menschenmassen am Rée Carré am Samstagnachmittag wurden dann auch noch Leute angequatscht, um spontan ein paar schöne Portraits zu machen. Wie bei solchen Aktionen üblich, gab es auch eine Stimme der Empörung: „Der spinnt doch, der kann doch hier nicht einfach fotografieren!…“ aber durch eine Einzelmeinung ließen wir uns natürlich nicht den Wind aus den Segeln nehmen, denn am Ende überwog die positive Resonanz. Menschen, die nicht damit rechnen, mit einem schönen Foto zu beschenken, das ist der Reiz an dieser Sache.

Nach dem kleinen Regen ging’s zum Trocknen in den Waschsalon. Es wurde natürlich auch jede Menge gewackelt und am Ende im Café Kakadu auf ein Bierchen eingekehrt. Ein sehr gelungener Nachmittag mit tollen Ergebnissen!