Im Oktober hat Wilfried uns in die Geheimnisse der Cyanotypie eingeweiht. Er hat sich im vergangenen Jahr intensiv mit dem Thema beschäftigt und uns seine Arbeitsweise in einem Vortrag vorgestellt. Wir haben gelernt, dass man einen Gesichtsbräuner nicht nur für das Gesicht benutzen kann und dass viel Arbeit in den Drucken steckt, die er auch bei unserer Jahresausstellung gezeigt hat.
Bei diesem historischen Verfahren (auch Blaudruck genannt) wird saugfähiges Papier mit einer Mischung aus 2 Eisensalzlösungen lichtempfindlich gemacht und durch ein Negativ unter UV-Licht belichtet. Durch das UV-Licht färbt sich die Lösung blau und wird wasserunlöslich. In den weniger stark belichteten (durch das Negativ abgeschatteten) Bereichen bleibt die Lösung wasserlöslich und wird nach der Belichtung abgespült.
Im Gegensatz zur klassischen Fotografie auf Film und Belichtung auf Fotopapier werden bei der Cyanotypie keine giftigen Chemikalien verwendet, so dass das Verfahren gut für den Hausgebrauch geeignet ist. Das Belichten kann auch durch Sonnenlicht erfolgen, allerdings sind die Belichtungszeiten dann wesentlich länger und die Ergebnisse weniger gut reproduzierbar.