„Wollt ihr mich ver*****en?!“ Zugegeben, ganz so abenteuerlich wie die verunglückte Mars-Mission verspricht die Filmentwicklung mit der alternativen DIY Entwickler-Mischung bestehend aus Instant-Kaffee, Soda und Vitamin C Pulver dann doch nicht zu werden, aber der Anblick dieser Zutaten auf dem Tisch erinnert mich sofort an die Szene aus dem Marsianer, in der er diese Frage stellt. Wir sind nicht im Weltraum, auch nicht bei der Astrofotografie, sondern beim Modul 2 (quasi dem Landemodul) unseres Analog-Workshops mit Inés und Chris, bei dem es bei der Aufgabenverteilung ein wenig Ähnlichkeit mit einem bekannten Youtube-Kanal zweier Kölner Fotografen zu geben scheint.

 

Die Teilnehmer lauschen gespannt den Ausführungen von Inés und üben das Einfädeln des Films in die Spule, zuerst mit Sichtkontakt, dann im Blindflug im Wechselsack. Dazu noch das Öffnen der Filmkapsel mit dem Kapselheber eines Schweizer Offiziersmessers beim 2. der beiden Filme, die zusammen in einer Dose entwickelt werden sollen – das heißt doppelte Verantwortung für mich, denn das ist meiner. Mit dem Übungsfilm ging das doch deutlich einfacher, nicht nur, weil die Hände noch nicht geschwitzt haben, sondern auch, weil der Film sich weniger klebrig angefühlt hat. Endlich geschafft! Sicher? Nicht wirklich. Na ja, schauen wir mal.
 

 

Heute nehmen wir lieber doch erstmal den klassischen Entwickler. Anmischen, reinschütten, schütteln. Das erscheint doch kinderleicht im Vergleich zum Einlegen der Filme, da Mischungsverhältnis und Einwirkzeiten schon perfekt berechnet und auf aufgehängten Zetteln notiert wurden. Weiter geht’s mit Stoppbad, Fixierer und Spülung. Die Spannung steigt immer weiter. Dose aufmachen. Mission erfolgreich! Wir haben ein Ergebnis und können erahnen, was auf den entwickelten Filmen zu sehen ist. Die schwarze Katze erscheint weiß, so muss es sein!

 
Großes Lob und vielen Dank an unsere beiden Mentoren Inés und Chris, die alles perfekt vorbereitet und das Labor wieder einsatzbereit gemacht haben. Wir sind gespannt auf die Ausbelichtung auf Papier, die uns im 3. Modul im Herbst erwartet!